Unterwegs mit Hund – passendes Hundezubehör
Hundegeschirr | Hundehalsband | Hundeleine | Maulkorb | Hundebekleidung | Sonstiges Equipment
Hundegeschirr | Hundehalsband | Hundeleine | Maulkorb | Hundebekleidung | Sonstiges Equipment
Für uns alle ist es selbstverständlich, mehrmals täglich mit unseren Vierbeinern draußen unterwegs zu sein. Ebenso selbstverständlich ist es, zu wissen, was wir dafür eigentlich benötigen, richtig?
Wir haben uns – inspiriert durch unsere Trainings und natürlich durch das Zusammenleben mit unseren eigenen Hunden – einmal genauer angesehen, welches Hundezubehör für welches Mensch-Hund-Team in welcher Umgebung nützlich, notwendig oder hilfreich sein kann.
Zu diesem Thema gibt es – unter Hundemenschen – immer wieder sehr unterschiedliche Meinungen und kontroverse Diskussionen. Der eine schwört auf das Geschirr, der andere meint, nur ein Halsband ermöglicht eine ausreichende Kontrolle über den Hund.
Das leider sehr häufig vorgebrachte Argument, der Hund würde am Halsband schnell lernen, nicht zu ziehen, entspricht einerseits nicht den Tatsachen (wie viele Hunde seht ihr täglich, die auf Dauerzug keuchend im Halsband hängen?) und andererseits widerspricht die zugrundeliegende Motivation – nämlich dem Hund Schmerz oder Leid zuzufügen – allen Grundsätzen der modernen Hundeerziehung (und dem Tierschutzgesetz!).
Wie so oft, ist es hilfreich, sich anzusehen, wofür das ins Auge gefasste Equipment eingesetzt werden soll. Temperament, Alter, Ausbildungsstand, Lebensumfeld, Gewicht und Größe des Hundes spielen eine entscheidende Rolle bei der Wahl jeglichen Hundezubehörs. Manchmal ist auch aus gesundheitlichen Gründen das eine dem anderen vorzuziehen.
Exkurs: Merkmale eines gutsitzenden Geschirrs
a) Minimale Einschränkung der Bewegung v.a. im Schulterbereich
b) Achsel des Hundes ist frei, d.h. kein Einschnüren oder Scheuern in diesem Bereich
c) Bauch- bzw. Brustgurt des Geschirrs liegt je nach Hundegröße 2 Finger bis 1 Hand hinter der Achsel und in jedem Fall innerhalb des Bereichs der festsitzenden Rippen
d) Im Halsbereich liegt das Geschirr sowohl an lockerer als auch an gespannter Leine so auf, dass auftretender Druck auf dem Brustbein verteilt und nicht auf Hals oder Kehlkopf
In Österreich herrscht in vielen Gemeinden an den meisten Orten eine gesetzlich vorgeschriebene Leinen- und/oder Maulkorbpflicht für Hunde in öffentlich zugänglichen Bereichen.
Natürlich sollten wir für unsere Hunde Möglichkeiten schaffen, auch im Freilauf unterwegs zu sein, aber wir werden auch beim bestmöglich erzogenen Hund nicht um die zeitweise Verwendung einer Leine herumkommen. Neben der gesetzlichen Leinenpflicht kann es diverse andere Gründe geben, warum unsere Hunde in manchen Situationen an der Leine bleiben sollten, wie z. B. die Brut- und Setzzeit der Wildtiere (v.a. bei jagdlich ambitionierten Hunden) oder einfach die gegenseitige Rücksichtnahme, wenn wir uns auf Routen bewegen, an denen viele Jogger, Kinder oder andere Hunde angeleint unterwegs sind.
Doch welche Leine soll es denn nun sein? Oder brauchen wir vielleicht sogar mehrere Leinen für unseren Hund?
Auch zu dieser Frage geben wir Euch einen kleinen Überblick über Einsatzmöglichkeiten diverser Leinen, um Euch hoffentlich die Entscheidung zu erleichtern.
Auch die Frage zur Verwendung eines Maulkorbes kann zu kontroversen Diskussionen führen. Das fängt bei der Frage der Notwendigkeit an und hört bei Material und Passform auf. Ungeachtet dessen gilt für den Maulkorb – wie für jegliches Hundezubehör – für den individuellen Hund einen gut passenden Maulkorb positiv zu besetzen und das Tragen kleinschrittig zu etablieren.
Sieht man von den bisher zum Glück noch wenigen Bundesländern Österreichs ab, die willkürlich zusammengewürfelte Rasselisten führen (richtig, es gibt keine Einheitlichkeit) und somit alle gelisteten Hunde mit einem permanenten Maulkorbzwang vorbestraft haben, gilt auch in anderen Bundesländern an manchen Orten wie beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln und bei größeren Versammlungen Maulkorbpflicht. Des Weiteren kann es bei Urlaubsreisen in andere Länder, notwendig sein, einen Maulkorb mitzunehmen.
Abgesehen von den örtlichen Gegebenheiten kann es noch andere Aspekte geben, die zumindest für die zeitweise Verwendung eines Maulkorbes sprechen.
Gründe für die Verwendung eines Maulkorbes können sein:
Die Verwendung eines Maulkorbes aus oben genannten Gründen ersetzt nicht, dass wir gemeinsam mit unserem Hund an diesen Themen arbeiten, jedoch ist nicht jegliches wenig gesellschaftstaugliche Verhalten restlos therapierbar und auch während der Arbeit an der Problemstellung sollte Sicherheit für alle Beteiligten oberstes Gebot sein.
Die Suche nach einem passenden Maulkorb kann sich aufwändig gestalten, wir empfehlen unbedingt auf folgende Punkte zu achten:
Häufig wird das Tragen eines Mantels beim Hund noch immer belächelt, verurteilt oder als „Vermenschlichung“ bezeichnet. Als Argument muss meist die „gute, alte Zeit“ herhalten, in der kein Hofhund einen Mantel oder gar einen Jumper getragen hat.
So weit, so undifferenziert!
In der sogenannten guten alten Zeit fand man in unseren Breiten überwiegend Hunde, die an das vorherrschende Klima gut angepasst waren. Die meisten Hunde waren auch viel im Freien, das Winterfell fiel also entsprechend dicht aus. Hunde, die sich überwiegend in gut beheizten Wohnungen aufhalten, entwickeln nur ein reduziertes Winterfell. Nicht zu vergessen die vielen Hunderassen, die keine Unterwolle besitzen und somit auch kein isolierendes Winterfell aufweisen.
Welpen, Senioren und Hunde ohne Unterwolle froren in der guten Zeit halt einfach und der winterliche Spaziergang wurde sehr kurz gehalten, es gab schlicht keine Möglichkeit, es für die betroffenen Hunde angenehmer zu gestalten.
Insofern ist das heutige Angebot an Hundekleidung durchaus zu begrüßen, solange die Funktion an erster Stelle steht
Hundebekleidung kann absolut sinnvoll sein, wenn:
Hundebekleidung ist hingegen nicht sinnvoll und kann durchaus auch tierschutzrelevant werden, wenn diese ausschließlich zur menschlichen Erbauung angeschafft wird, schlecht passt, in warmen Räumen getragen werden muss und dem Hund offensichtliches Unbehagen bereitet (man denke an die vielen „lustigen“ Bilder, die im Internet kursieren)!
Last but not least möchten wir darauf hinweisen, dass jeder Hund in Österreich gechipt und registriert sein muss! Dabei handelt es sich einerseits um eine gesetzliche Pflicht, aber andererseits ist dieses System auch für alle Hundehalterinnen und -halter von Vorteil. Sollte Euer Hund einmal – aus welchen Gründen auch immer – verschwunden sein, kann er mithilfe des Chips umgehend zugeordnet und nach Hause zurückgebracht werden!
Viel Spaß weiterhin, unterwegs mit Eurem Hund!
Dieser Beitrag wurde von Martha Verena Höhr (Leitung der Hundeschule Willenskraft Graz & Umgebung) verfasst.
Designed by Bianca Oriana Willen (Inhaberin der Hundeschule Willenskraft & Akademie).
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